Babylon – Buchholz
PERFORMANCE 2021
2. Juli 2021 um 20.00 Uhr
23911 Buchholz, Gelände des Spargelhof Löding, Auf dem Ortskampe 1
HERRLICHKEIT UND GRÖßENWAHN
Eine Puppen Spiel Performance auf LED Wand und in Action
Die Performance bewegt sich kreativ und spielerisch provokant zwischen damals und heute. Belsazar, Amanda…
Gegensätzliches vermischt sich und findet seine (Un-) Ordnung. Oder auch nicht. Na und? Und was hat das alles mit uns zu tun?
B4art heißt die Künstlergruppe aus Buchholz, die spielt. (Elsbeth Buchfeld, Sabine Burmester, Christof Müller, Maren Ruf)
Anmeldung unter
04541-808140 Maren Ruf oder
info@kultursommer-am-kanal.de
Die Besucherzahl ist möglicherweise begrenzt.
Pressebericht
„Billions and Billions and Billions and…” – stakkatoartig verfolgt einen die Stimme Trumps noch am späten Abend. Vorausgegangen war eine beeindruckende Kultursommer-Performance der vier Buchholzer KünstlerInnen B4art mit Elsbeth Buchfeld, Maren Ruf, Sabine Burmester und Christof Müller.
Unter dem Titel „BABYLON – BUCHHOLZ“ zeigten sie ihre Sichtweise auf den gegenwärtigen Zustand der Welt. Verstörend politisch, anrührend poetisch und enorm eindringlich wurden Bilder, Szenen, Stimmungen und Videoausschnitte auf einer großen, hochauflösenden LED-Wand in die traumhaft schöne Kulisse des Ratzeburger Sees geworfen. Mit aller Wucht trafen uns die Bilder von den Schattenseiten einer kapitalistischen, zerstörenden, ignoranten Menschheit ebenso wie die zarten, unfassbar schönen Naturaufnahmen aus Buchholzer Gärten und farbintensiver Unterwasserwelt.
Durchbrochen wurden die Bilder und Videos immer wieder durch eine Live-Performance der KünstlerInnen, die zu viert ihre rhythmischen Kreise zogen und dabei nach und nach menschliche Schaufensterpuppenkörper aus vielen Einzelteilen zusammensetzen. Dekonstruiert der Mensch sich selber? Gehen wir tatsächlich sehenden Auges in die Klimakatastrophe? Wird es uns so wie Belsazar, dem König des babylonischen Reichs ergehen, dessen Untergang von einer geheimnisvollen Schrift vorhergesagt wurde?
Gut, dass der Abend nicht in totaler Dystopie sondern mit dem von einer jungen Frau aus Namibia, Verona Gaes, eindrucksvoll und authentisch in deutsch vorgetragenen Gedicht „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman endete. Denn in eben diesem geht es um Hoffnung, Zuversicht, Versöhnung und Toleranz in unserer verwundeten Welt…“um ein Land zu komponieren, das allen Kulturen, Farben, Charakteren und Bedingungen der Menschen verpflichtet ist.“ Ein Land, in dem Menschenrechte und Demokratie Fuss fassen und geachtet werden. „Denn es gibt immer Licht. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein.“
Kann es neben den über den sommerlichen Abendhimmel tosenden Starenformationen mehr Zuversicht und Glauben an die Kraft der Natur geben? Ich glaube nein – und auch Trumps Stimme in den Köpfen schweigt beeindruckt.
Anja Caroline Franksen